Sel. Angela Salawa

12. März

Jungfrau, III. Orden
* Siepraw 1881, + 1922 Krakau

Angela Salawa wurde am 9. September 1881 in Siepraw nahe Krakau geboren. Im Jahre 1897 arbeitete sie in Krakau als Familienhelferin. Sie erkannte immer mehr, dass sie durch Gott berufen ist, den Armen zu helfen. Sie trat dem Dritten Orden des heiligen Franziskus bei, in dem sie eine tiefe innige Beziehung zu Christus fand. Privat legte sie die Gelübde der Armut und der Keuschheit ab. Sie wurde zu einer Mystikerin. Ihre spirituellen Erfahrungen beschrieb sie in einem Tagebuch, das sie auf Anweisung ihres Beichtvaters führte.
Angela starb am 12. März 1922 in Krakau. Am 13. August 1991 wurde sie dort von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Eröffnungsvers Vgl. Ps 148,13

Die Jungfrauen loben den Namen des Herrn,
denn sein Name allein ist erhaben.
Seine Hoheit strahlt über Erde und Himmel.

Tagesgebet
Barmherziger Gott,
du hast der seligen Jungfrau Angela
die Gnade der Demut und Liebe geschenkt.
So wurde ihr Leben zu einem lebendigen
und dir gefälligen Opfer.
Auf ihre Fürsprache verleihe auch uns,
nach deinem Evangelium zu leben
und Christus, deinem Sohn,
immer ähnlicher zu werden,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Lesung Sir 2,7-11
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet, hofft auf sein Heil.

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach. -
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet,
hofft auf sein Erbarmen,
weicht nicht ab,
damit ihr nicht zu Fall kommt.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet,
vertraut auf ihn,
und er wird euch den Lohn nicht vorenthalten.
Ihr, die ihr den Herrn fürchtet,
hofft auf Heil,
auf immerwährende Freude und auf Erbarmen! -
Schaut auf die früheren Generationen und seht:
Wer hat auf den Herrn vertraut
und ist dabei zuschanden geworden?
Wer hoffte auf ihn und wurde verlassen?
Wer rief ihn an,
und er erhörte ihn nicht? -
Denn gnädig und barmherzig ist der Herr;
er vergibt die Sünden und hilft zur Zeit der Not.

Antwortpsalm Ps 45,11-17
R Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr! – R
Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, *
vergiss dein Volk und dein Vaterhaus!
~ Der König verlangt nach deiner Schönheit, *
er ist ja dein Herr, verneig dich vor ihm! – (R)

Die Königstochter ist herrlich geschmückt, *
ihr Gewand ist durchwirkt mit Gold und Perlen.
~ Man geleitet sie in buntgestickten Kleidern zum König, †
Jungfrauen sind ihr Gefolge, *
ihre Freundinnen führt man zu dir. – (R)

Man geleitet sie mit Freude und Jubel, *
sie ziehen ein in den Palast des Königs.
~ An die Stelle deiner Väter treten einst deine Söhne; *
du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Land. – R

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Mt 25,10
Lob dir Christus, König und Erlöser. – R
Das ist eine kluge Jungfrau, die auf den Herrn gewartet hat;
als der Bräutigam kam, ging sie mit ihm in den Hochzeitssaal.
Lob dir Christus, König und Erlöser. – R

Evangelium Mt 25,1-13
Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!

✠ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus. -
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen,
die ihre Lampen nahmen
und dem Bräutigam entgegengingen.
Fünf von ihnen waren töricht,
und fünf waren klug.
Die törichten nahmen ihre Lampen mit,
aber kein Öl,
die klugen aber nahmen außer den Lampen
noch Öl in Krügen mit.
Als nun der Bräutigam lange nicht kam,
wurden sie alle müde und schliefen ein. -
Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe:
Der Bräutigam kommt!
Geht ihm entgegen!
Da standen die Jungfrauen alle auf
und machten ihre Lampen zurecht. -
Die törichten aber sagten zu den klugen:
Gebt uns von eurem Öl,
sonst gehen unsere Lampen aus.
Die klugen erwiderten ihnen:
dann reicht es weder für uns noch für euch;
geht doch zu den Händlern
und kauft, was ihr braucht. -
Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen,
kam der Bräutigam; 
die Jungfrauen, die bereit waren, 
gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, 
und die Tür wurde zugeschlossen. -
Später kamen auch die anderen Jungfrauen
und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: 
Ich kenne euch nicht. - 
Seid also wachsam! 
Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

Fürbitten
V Auf die Fürsprache der seligen Angela, die durch ihre Liebe zur Keuschheit ewigen Lohn erhielt, bringen wir unsere Bitten vor Gott:
V/A Wir bitten dich, erhöre uns.

- Wir beten für alle, die an Christus glauben, dass sie durch Werke der Liebe Zeugnis für das Evangelium geben.
- Wir beten für die Hirten der Kirche, dass sie den Leidenden Licht und Trost bringen.
- Wir beten für die Ordensleute, dass sie ihrer Berufung treu bleiben.
- Wir beten für die Sünder, dass sie sich durch Reue und Sündenbekenntnis mit Gott versöhnen.
- Wir beten für diejenigen, die Gott suchen, dass die Unterschiede zwischen den Religionen nicht im Wege stehen, die Wahrheit zu finden.

Wir bitten dich, Gott, erfülle dein Volk mit deiner väterlichen Güte und schenke uns Kraft für die Erfüllung unserer Dienste. Durch Christus, unseren Herrn.
A Amen.

Gabengebet
Gütiger Gott,
am Gedenktag der seligen Jungfrau Angela
preisen wir die Wunder deiner Gnade.
Wir bitten dich,
nimm unsere Hingabe an,
wie du auch das Leben der seligen Angela angenommen hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Präfation Von den heiligen Jungfrauen und Ordensleuten

Kommunionvers Vgl. Mt 16,24
Der Bräutigam kommt! Geht Christus, dem Herrn, entgegen!

Schlussgebet
Gott, unser Vater,
wir haben das Gedächtnis der seligen Angela begangen.
Stärke uns im Guten durch die heilige Speise,
die wir in Dankbarkeit empfangen haben.
Gib, dass wir wachsam die Ankunft deines Sohnes erwarten
und am himmlischen Mahl teilhaben dürfen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

LESEHORE 

Commune der Jungfrauen

Zweite Lesung  
Aus dem Tagebuch der seligen Angela Salawa.

In diesem einfachen Stand
werde ich dem Wunsch Gottes entsprechen.

Wenn ich mein Leben betrachte, scheint es mir, dass ich dort bin, wohin Gott mich schon von Kindheit an rief, denn als ich die Welt kennenlernte, fühlte ich einen brennenden Drang zum Leid und zur Armut. Und so fühlte ich in meiner Seele seit meiner Kindheit, dass ich nur in äußerst demütigem Stand der Gnade Gottes entsprechen kann. Deswegen habe ich freiwillig den Stand einer Dienstmagd gewählt. Ich wollte eine Magd sein, die jegliches Glück, das sich anbietet, verachtet, und ich hoffe, dass ich in diesem Stand dem Wunsch Gottes entsprechen kann.
Daraus folgt, dass ich mit ehrlichem Herzen konkret jedes Elend liebgewinnen soll, das sich bietet, damit ich dem ursprünglichen Eifer der Jugend nachkommen kann. Desto mehr sollte ich mich bemühen, der Gnade zu entsprechen, und ganz gleich, was ich im Leben zu ertragen hatte, obwohl es so schwer war, fühlte ich, dass Gott noch mehr von meiner Seele verlangte, in Anbetracht der Worte: "Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt."1
Daraus erkenne ich, dass Gott mich wohl schon von klein an für diesen Weg ausersehen hat. Und ich fühle es, dass ich mir keinen leichteren Weg wünschen darf, damit sich an meiner Seele die Worte erfüllen: "Selig die Augen, die sehen, was ihr seht, und selig die Ohren, die hören, was ihr hört."2
Folgende Anweisungen auf dem Weg durch die Zeit des Lebens hat der Herr hier in dieser Welt hinterlassen:
Erstens, halte in allerlei Art des Gefechts in Stille, Geduld, Gelassenheit und mit Verständnis den anderen gegenüber aus und tritt für die Gerechtigkeit ein. Und wenn ich in allem so zu handeln vermag, mich noch dazu auf Gott völlig verlasse und mich mit ganzer Kraft bemühe, lässt er keinen Verdruss in meine Seele gelangen.
Die zweite Anweisung lautet, dass dies mein Weg und das Ziel meines Lebens ist. Und wenn ich das so befolge, werde ich alles gelassener und mit größerem Gewinn für meine Seele annehmen können, damit ich mir in der Todesstunde sagen kann: "Alles ist vollbracht."3
1 Joh 15,16
2 Vgl. Lk 10,23
3 Vgl. Joh 19,30

Quellenangabe:
Aus dem Tagebuch der sel. Angela Salawa, in: P. Pawel K. Solecki OFM Conv., Mszał franciszka ski, Franciszka skie Wydawnictwo w. Antoniego [Franziskanisches Messbuch], Wrocław 22008, 235-238.

Responsorium
R Mit Liebe und in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst. * Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
V Nehmt euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen; bemüht euch immer, einander und allen Gutes zu tun. * Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.

LAUDES

Benedictus - Antiphon
Ich liebe meinen Dienst, weil ich in ihm die Möglichkeit habe, viel zu leiden, viel zu arbeiten und viel zu beten; und sonst suche und verlange ich in der Welt nichts anderes.

Oration
Barmherziger Gott, du hast der seligen Jungfrau Angela die Gnade der Demut und Liebe geschenkt. So wurde ihr Leben zu einem lebendigen und dir gefälligen Opfer. Auf ihre Fürsprache verleihe auch uns, nach deinem Evangelium zu leben und Christus, deinem Sohn, immer ähnlicher zu werden, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

Vesper

Magnificat - Antiphon
Unser Leben ist kurz auf der Erde, darum sollten wir so leben, dass wir nur Gott gefallen und nicht den Menschen.

Unten: Bildnis der Begräbnisstätte
im Franziskanerkloster Krakau

Und hier die Volksfrömmigkeit: