Sel. Antonin Bajewski
und Gefährten

12. Juni

Priester, Märtyrer, I. Orden
* 1915 Vilnius,  + 1941 Auschwitz


Geboren wird Johannes, so sein Taufname, als einziges Kind seiner Eltern am 17. Januar 1915 in Vilnius, der heutigen Hauptstadt Litauens. Nach seinem Schulabschluss trat er 1934 in den Orden der Franziskaner-Minoriten ein und begann als Bruder Antonin das Noviziatsjahr in Niepokalanów (Polen). Am 1. Mai 1939 wurde er zum Priester geweiht und als Stellvertreter von Pater Maximilian M. Kolbe in Niepokalanów ernannt. Die Brüder schätzten ihn als einen bedächtigen Priester, der sich durch tiefe Frömmigkeit und eifriges Gebet auszeichnete.
Im Februar 1941 wurde er zusammen mit Pater Maximilian von den Nationalsozialisten zunächst in das Gefängnis Pawiak (Warschau) und wenige Wochen später nach Auschwitz gebracht. Im Gefängnis trug er zum Missfallen der Wärter weiterhin sein Ordensgewand und teilte seine Essensrationen mit noch Schwächeren. Im Vernichtungslager erkrankte Antonin an Typhus, was ihn aber nicht daran hinderte, sich weiterhin um die Kranken zu kümmern.
Am 8. Mai 1941 starb Pater Antonin im Alter von nur 26 Jahren im Konzentrationslager. Er wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 108 anderen polnischen Märtyrern von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Eröffnungsvers
Im Himmel freuen sich die Heiligen, die Christus gefolgt sind,
sie haben ihr Blut vergossen aus Liebe zu ihm.

Tagessgebet
Barmherziger Gott,
du hast dem seligen Antonin und seinen Gefährten
Anteil an Christi Leiden gegeben.
Sie sind ohne Zögern für dich gestorben.
Hilf uns durch deine Gnade in unserer Schwäche,
damit wir durch unser Leben dich bekennen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Lesung Röm 8,31-39
In der Schrift steht: "Um deinetwillen sind wir
den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt."

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer. -
Was ergibt sich nun,
wenn wir das alles bedenken?
Ist Gott für uns,
wer ist dann gegen uns?
Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont,
sondern ihn für uns alle hingegeben -
wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? -
Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen?
Gott ist es, der gerecht macht.
Wer kann sie verurteilen?
Christus Jesus, der gestorben ist,
mehr noch: der auferweckt worden ist,
sitzt zur Rechten Gottes
und tritt für uns ein. -
Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Not oder Verfolgung,
Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? -
In der Schrift steht:
Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod ausgesetzt;
wir werden behandelt wie Schafe,
die man zum Schlachten bestimmt hat.
Doch all das überwinden wir durch den,
der uns geliebt hat. -
Denn ich bin gewiss:
Weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Mächte,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Gewalten der Höhe oder Tiefe
können uns scheiden von der Liebe Gottes,
noch irgendeine andere Kreatur
die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Antwortpsalm Ps 116,12-18
R Der Kelch des Segens gibt uns Anteil an Christi Blut. – R
Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, *
was er mir Gutes getan hat?
~ Ich will den Kelch des Heils erheben *
und anrufen den Namen des Herrn. – (R)

Kostbar ist in den Augen des Herrn *
das Sterben seiner Frommen.
~ Ach Herr, ich bin doch dein Knecht, †
dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. *
Du hast meine Fesseln gelöst. – (R)

Ich will dir ein Opfer des Dankes bringen *
und anrufen den Namen des Herrn.
~ Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen *
offen vor seinem ganzen Volk. – R

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. 2 Kor 1,3-4
Halleluja. Halleluja.
Gepriesen sei Gott der Barmherzigkeit und allen Trostes,
der uns in unserem Kummer tröstet.
Halleluja.

Evangelium Joh 15,18-21
Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.

✠ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Wenn die Welt euch hasst,
dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.
Wenn ihr von der Welt stammen würdet,
würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.
Aber weil ihr nicht von der Welt stammt,
sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt. -
Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe:
Der Sklave ist nicht größer als sein Herr.
Wenn sie mich verfolgt haben,
werden sie auch euch verfolgen;
wenn sie an meinem Wort festgehalten haben,
werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun;
denn sie kennen den nicht,
der mich gesandt hat.

Fürbitten
V Im fürbittenden Gebet wenden wir uns an Jesus Christus, der den Tod am Kreuz auf sich nahm: Christus, höre uns.
A Christus, erhöre uns.

- Für alle Christen: entfache in ihnen opferbereite Liebe zu ihren Mitmenschen. Christus, höre uns.
- Für alle, die über andere Macht haben: mache sie bereit, die Würde des Menschen zu achten. Christus, höre uns.
- Für die ungerecht Gefangenen und Verfolgten: zerbrich ihre Fesseln und rette sie. Christus, höre uns.
- Für die Opfer der Kriege und Vernichtungslager: nimm sie auf in deine Herrlichkeit. Christus, höre uns.

V Herr, unser Gott, der selige Antonin und seine Gefährten haben aus Liebe das Leben geopfert. Lass uns für unsere Mitmenschen eintreten durch Christus, unseren Herrn.
A Amen.

Gabengebet
Allmächtiger, ewiger Gott,
am Gedenktag des seligen Antonin Bajewski und seiner Gefährten,
die du mit dem hellen Licht des Glaubens beschenkt hast,
bringen wir das Opfer dar und bitten dich:
vergib uns unsere Sünden
und schenke uns deinen Frieden.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Präfation Von den Märtyrern

Kommunionvers
Durch Christus sind wir dem Tod ausgeliefert,
damit sein Leben
sich in unserem sterblichen Leben offenbart.

Schlussgebet
Gott, unser Vater,
wir haben am Gedenktag des seligen Antonin und seiner Gefährten
dein heiliges Sakrament empfangen.
Gib uns deine Gnade und hilf uns,
nach ihrem Beispiel standhaft zu bleiben
und am Ende den Sieg zu erringen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

LESEHORE  
Commune: Mehrere Märtyrer

Zweite Lesung  
Aus der Verkündigungsbulle zum Jubiläumsjahr 2000 von Papst Johannes Paul II.

Martyrium als Beweis der Glaubensechtheit.

Ein dauerndes, aber heutzutage besonders beredtes Zeichen für die Wahrheit der christlichen Liebe ist das Gedächtnis der Märtyrer. Ihr Zeugnis soll nicht vergessen werden. Sie sind diejenigen, die das Evangelium verkündet haben, indem sie aus Liebe ihr Leben hingaben. Der Märtyrer ist vor allem in unseren Tagen Zeichen jener größeren Liebe, die jeden anderen Wert einschließt. Sein Dasein spiegelt die letzten von Christus am Kreuz gesprochenen Worte wider:
"Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."1 Der Gläubige, der seine christliche Berufung, für die das Martyrium eine schon in der Offenbarung angekündigte Möglichkeit ist, ernsthaft erwogen hat, kann diese Perspektive nicht aus seinem Lebenshorizont ausschließen. Die zweitausend Jahre seit der Geburt Christi sind von dem beständigen Zeugnis der Märtyrer geprägt.
Unser nunmehr zu Ende gehendes Jahrhundert hat vor allem als Folge des Nationalsozialismus, des Kommunismus und der Rassenoder Stammeskämpfe zahllose Märtyrer hervorgebracht. Menschen aller Gesellschaftsschichten haben für ihren Glauben gelitten, indem sie ihr Festhalten an Christus und der Kirche mit dem Leben bezahlten oder mutig endlose Jahre der Gefangenschaft und Entbehrungen aller Art auf sich nahmen, um nicht vor einer Ideologie zurückzuweichen, die sich in das Regime einer grausamen Diktatur verwandelt hatte. Vom psychologischen Gesichtspunkt her ist das Martyrium der eindrucksvollste Beweis für die Wahrheit des Glaubens, die selbst dem gewaltsamsten Tod ein menschliches Gesicht zu geben vermag und ihre Schönheit auch in den grausamsten Verfolgungen zum Ausdruck bringt.
Erfüllt von der Gnade des kommenden Jubeljahres werden wir mit größerer Kraft den Dankhymnus zum Vater erheben und singen können:

"Te martyrum candidatus
laudat exercitus"
[Dich lobt der Märtyrer
leuchtendes Heer]. 

Ja, das ist das Heer derer, die "ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht"2 haben. Darum wird die Kirche überall auf der Erde im Zeugnis der Märtyrer verankert bleiben und ihr Gedächtnis sorgsam verteidigen müssen. Möge das Volk Gottes, das durch das Beispiel dieser glaubwürdigen Kämpfer jeden Alters, jeder Sprache und Nationalität im Glauben gestärkt ist, mit Zuversicht die Schwelle des dritten Jahrtausends überschreiten. Die Bewunderung für ihr Martyrium verbinde sich im Herzen der Gläubigen mit dem Wunsch, mit Gottes Gnade ihrem Beispiel folgen zu können, falls es die Umstände erfordern würden.
1 Lk 23,34
2 Offb 7,14

Quellenangabe:
Papst Johannes Paul II., "Incarnationis mysterium". Verkündigungs- bulle des Großen Jubiläums des Jahres 2000 (29. November 1998), Nr. 13, in: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 136, Bonn 1998, 17f.

Responsorium
R Wenn wir für den Glauben kämpfen, schaut Gott auf uns herab. * Welch erhabene Herrlichkeit, von Christus den Siegeskranz zu empfangen!
V Wir wollen uns zum Kampf rüsten mit lauterem Geist und zuversichtlichem Glauben. * Welch erhabene Herrlichkeit, von Christus den Siegeskranz zu empfangen!


LAUDES

Benedictus - Antiphon
Selig, die Verfolgung leiden für die Gerechtigkeit; denn ihrer ist das Himmelreich.

Oration
Barmherziger Gott, du hast dem seligen Antonin und seinen Gefährten Anteil an Christi Leiden gegeben. Sie sind ohne Zögern für dich gestorben. Hilf uns durch deine Gnade in unserer Schwäche, damit wir durch unser Leben dich bekennen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.


VESPER

Magnificat - Antiphon
Das Himmelreich gehört den Zeugen Christi, die ihre Kleider wuschen im Blut des Lammes. Das Leben dieser Welt verschmähten sie und gewannen als Preis das ewige Leben.