Sel. Maria Theresia Bonzel

9. Februar

Ordensgründerin, III. Orden
* 1830 Olpe, + 1905 Olpe


Die selige Maria Theresia, am 17. September 1830 als Aline Bonzel in Olpe geboren, war schon mit jungen Jahren eine Verehrerin des Herrn in der Eucharistie und fasziniert von der Spiritualität des heiligen Franziskus.
1863 bekam sie den Auftrag, für eine kleine Gruppe Gleichgesinnter Statuten nach der Regel des Dritten Ordens des heiligen Franziskus zu entwerfen. Für die "Franziskanerinnen von der ewigen Anbetung" wird die Eucharistische Anbetung zum Wesensmerkmal, das letztlich dazu befähigt, von der Liebe Gottes nicht nur zu reden, sondern ihr ein Gesicht zu geben und mit Jesus – wie Franziskus – an der Seite der Armen und Hilfsbedürftigen zu stehen.
Maria Theresia Bonzel starb am 6. Februar 1905 in Olpe. Am 10. November 2013 wurde sie in Paderborn seliggesprochen.

Eröffnungsvers
Braut Christi, komm und empfange die Krone,
die der Herr dir bereitet hat.

Tagesgebet
Allmächtiger, gütiger Gott,
der Glaube an die Gegenwart deines Sohnes
im Sakrament des Altares
hat die selige Jungfrau Maria Theresia gedrängt,
die Nöte der Menschen ihrer Zeit wahrzunehmen
und ohne Unterschied allen beizustehen,
die ihrer Hilfe bedurften.
Erfülle auch uns mit dem Geist der Barmherzigkeit,
damit wir dir
in unseren notleidenden Brüdern und Schwestern dienen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Lesung 1 Petr 3,8-12
Meide das Böse und tue das Gute. 

Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus. -
Schwestern und Brüder!
Seid alle eines Sinnes,
voll Mitgefühl und geschwisterlicher Liebe,
seid barmherzig und demütig!
Vergeltet nicht Böses mit Bösem
noch Kränkung mit Kränkung!
Stattdessen segnet;
denn ihr seid dazu berufen, Segen zu erlangen. -
Es heißt nämlich:
Wer das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht,
der bewahre seine Zunge vor Bösem
und seine Lippen vor falscher Rede. -
Er meide das Böse und tue das Gute;
er suche Frieden und jage ihm nach. -
Denn die Augen des Herrn blicken auf die Gerechten,
und seine Ohren hören ihr Flehen;
aber das Antlitz des Herrn richtet sich gegen die Bösen.

Antwortpsalm Ps 34,2-3.6-7.9.19
R Meine Seele rühme sich des Herrn. – R
Ich will den Herrn allezeit preisen, *
immer sei sein Lob in meinem Mund.
~ Meine Seele rühme sich des Herrn; *
die Armen sollen es hören und sich freuen. – (R)

Blickt auf zu ihm, so wird euer Gesicht leuchten, *
und ihr braucht nicht zu erröten.
~ Da ist ein Armer; er rief, und der Herr erhörte ihn. *
Er half ihm aus all seinen Nöten. – (R)

Kostet und seht, wie gütig der Herr ist; *
wohl dem, der zu ihm sich flüchtet!
~ Nahe ist der Herr den zerbrochenen Herzen, *
er hilft denen auf, die zerknirscht sind. – R

Ruf vor dem Evangelium Vers: vgl. Mt 4,4b
Halleluja. Halleluja.
Nicht nur von Brot lebt der Mensch,
sondern von jedem Wort aus Gottes Mund.
Halleluja.

Evangelium Joh 6,24-35
Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern,
und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. 

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. -
In jener Zeit, als die Leute sahen,
dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees waren,
stiegen sie in die Boote,
fuhren nach Kafarnaum
und suchten Jesus. -
Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden,
fragten sie ihn: Rabbi,
wann bist du hierher gekommen?
Jesus antwortete ihnen:
Amen, amen, ich sage euch:
Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt,
sondern weil ihr von den Broten gegessen habt
und satt geworden seid.
Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt,
sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt
und die der Menschensohn euch geben wird.
Denn ihn hat Gott, der Vater,
mit seinem Siegel beglaubigt. -
Da fragten sie ihn:
Was müssen wir tun,
um die Werke Gottes zu vollbringen? -
Jesus antwortete ihnen:
Das ist das Werk Gottes,
dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. -
Sie entgegneten ihm:
Welches Zeichen tust du,
damit wir es sehen und dir glauben?
Was tust du?
Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen,
wie es in der Schrift heißt:
Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. -
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch:
Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben,
sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.
Denn das Brot, das Gott gibt,
kommt vom Himmel herab
und gibt der Welt das Leben. -
Da baten sie ihn:
Herr, gib uns immer dieses Brot! -
Jesus antwortete ihnen:
Ich bin das Brot des Lebens;
wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern,
und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Fürbitten
V Lasst uns beten zu Jesus Christus, der zu allen Zeiten Menschen beruft zur Jungfräulichkeit um des Himmelreiches willen:
V/A König der Jungfrauen, erhöre uns.

- Du hast dir die Kirche zur Braut erwählt: heilige sie, damit sie ohne Makel vor dir stehe.
- Durch deine Gnade hat die Kirche dir die Treue bewahrt: erneuere sie immer wieder durch dein Evangelium.
- Du hast der Kirche das Vorbild der seligen Maria Theresia geschenkt: rufe junge Menschen in den Stand der Jungfräulichkeit.
- Die selige Maria Theresia ist dir ungeteilten Herzens nachgefolgt: auf ihre Fürbitte stärke die Ordensfrauen in ihrem Dienst.
- Die heiligen Jungfrauen hast du aufgenommen zum Hochzeitsmahl des ewigen Lebens: lass auch unsere Verstorbenen teilhaben am himmlischen Mahl.

V Allmächtiger Gott, du erbarmst dich der Kleinen und Schwachen. Gib, dass auch wir uns immer unserer Schwachheit bewusst sind und alles von deiner Gnade erwarten. Komm uns zu Hilfe durch Christus, unseren Herrn.
A Amen.

Gabengebet
Herr, unser Gott, nimm unsere Gaben an,
die wir dir am Gedenktag der seligen Maria Theresia weihen.
Schenke uns durch diese Feier
die Beständigkeit in der Liebe zu dir.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Präfation Von den heiligen Jungfrauen und Ordensleuten

Kommunionvers Vgl. Lk 10,42
Die kluge Jungfrau hat das Bessere erwählt,
das soll ihr nicht genommen werden.

Schlussgebet
Ewiger Gott,
der Empfang des Leibes und Blutes Christi
lenke unseren Sinn von den vergänglichen Dingen
auf das, was bleibt.
Gib, dass wir nach dem Beispiel der seligen Maria Theresia
in aufrichtiger Liebe unsere Lebensaufgabe erfüllen
und einst zur Anschauung deiner Herrlichkeit gelangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.



Originalfoto 

der 1905 

verstorbenen 

seligen 

Maria Theresia 

Bonzel

OLPE 

Sauerland D

LESEHORE 
Commune: Jungfrauen 
oder Ordensleute

Zweite Lesung 
Osterbrief der seligen Maria Theresia Bonzel aus dem Jahr 1887.

Nichts ist vorbei für die Ewigkeit.

Liebe teure Schwestern!
In der Liebe unseres gekreuzigten Heilandes sende ich Euch die herzlichsten Grüße. Hoffentlich geht es Euch allen gut und Ihr seid wohl geborgen in den heiligen Wunden unseres Herrn. Möge Euch darin immer neue und größere Kraft werden, die schweren Pflichten unseres heiligen Berufes in der Schule sowie in Pflege der Kranken mit aufopfernder Liebe und Treue zu erfüllen!
Die gute Schwester Hiacyntha ist ja nun in Eurer Mitte als Oberin und wird mit mütterlicher Liebe und Sorgfalt für das ewige und leibliche Wohl aller gut bedacht sein. Euch, liebe gute Schwestern, brauche ich nicht zu ermahnen zur Liebe, Ehrerbietigkeit und zum Gehorsam ihr gegenüber, ich meine, Ihr alle seid Euch Eurer heiligen Gelübde bewusst und von der Wichtigkeit durchdrungen, treu und gehorsam zu sein. Sollte menschliche Schwäche Euch einmal etwas schwer machen, dann sehet auf den lieben Heiland, den Herrn des Himmels und der Erde. Er verhüllte Seine göttliche Majestät und war ihnen untertan, war gehorsam bis zum Tode des Kreuzes!
Liebe Schwestern, gründen wir uns tief ein in dieses Geheimnis und kehren wir von ganzem Herzen zurück und bringen vollständig das Opfer und Gelübde des heiligen Gehorsams, wenn wir hier auf Erden Frieden haben wollen und dereinst den Himmel erlangen. Schwester Bernardin ist die Stellvertreterin und Schwester Michaela hat die Sorge und Pflicht für die Kinder.
Recht sehr vertraue ich und bete darum, dass Ihr alle als wahre Kinder unseres heiligen Ordensvaters Franziskus in Armut, Einfalt und Demut, in Bescheidenheit und Frömmigkeit das eigene Heil sichern und viele Seelen erbauen und für ein gottgefälliges Leben durch Euer gutes Beispiel gewinnen möget. Untereinander seid vereinigt in heiliger Liebe, sie ist ja das Band der Vollkommenheit, und so hoffe ich, Ihr werdet Euch darin bewähren und im Klösterchen bemühet sein, das heilige Stillschweigen, die Hüterin der Tugenden, zu bewahren suchen ... Durch gewissenhaftes Beobachten unserer heiligen Regeln und Statuten legen wir Ehre ein bei Gott und den Menschen, sowie durch Gleichgültigkeit und Vernachlässigung uns verdiente Verachtung gebühret und uns auch unausbleiblich treffen wird.
Die gute Schwester Hiacyntha kann mir, so hoffe ich zu Gott, von Euch allen, liebe teure Schwestern, bald Lobenswertes melden. Meine schwachen Gebete begleiten Euch fast beständig, gerade weil Ihr so manche Opfer bringen müsset in den feinen weltlichen Häusern. Seid auf der Hut, unvermerkt schleicht der Weltgeist sich ins arme Herz, und wir sind gefangen, ehe wir das Unglück auch nur ahnen können. "Seid klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben"1, mahnt uns der göttliche Heiland. Dann, liebe Schwestern, wandelt doch einfach, demütig und bescheiden, damit durch jede von uns die Ehre Gottes und der gute Ruf der Genossenschaft gefördert werde.
Liebe Schwestern, weil Ihr ja beständig in anstrengender Tätigkeit seid, sowohl in der Schule als auch in der Krankenpflege, seid Ihr nicht zum Fasten verpflichtet. Doch wollen wir die noch kurze Zeit gut benutzen und uns vorbereiten auf das hochheilige Osterfest, indem wir die innere Abtötung eifrig üben. Benutzet die Zeit, und lasset uns Gutes tun und unsere Auserwählung durch gute Werke sichern. Betet oft und auch für mich, und seid meiner Liebe stets versichert.
Mit Euch innig vereinigt, verbleibe ich in den heiligen Wunden unseres lieben Herrn Eure getreue Schwester Maria Theresia, arme Franziskanerin.
1 Mt 10,16

Quellenangabe:
Osterbrief, in: S. F. Brüggemann, Ausgewählte Briefe der Dienerin Gottes Mutter Maria Theresia Bonzel, Werl 1989, 131f.

Responsorium
R Gott liebt mich mit der zärtlichsten Liebe; * und trägt mich an seinem Herzen wie eine Mutter.
V Er hütet mich wie seinen Augapfel; * und trägt mich an seinem Herzen wie eine Mutter.

Oration wie in den Laudes.


LAUDES

Hymnus
Seht, wie Christus sich erniedrigt
als das wahre Gotteslamm,
wie er einst vom Thron des Himmels
in den Schoß der Jungfrau kam,
seiner Gottheit sich entäußernd
aus ihr wahres Fleisch annahm.

Täglich kommt er selbst zu uns
demutsvoll und unscheinbar,
täglich steigt vom Schoß des Vaters,
der das Wort im Anfang war,
in des Priesters armen Händen
tief herab auf den Altar.

Jesus zeigt sich in den Armen
gleich wie in der Brotsgestalt
und begegnet uns in allen,
Kleinen, Großen, Jung und Alt,
die da hungern, dürsten, leiden
unter vielerlei Gewalt.

Ihm folgt unsre gute Mutter,
durch sein stilles Wort geführt,
wenn im Sakrament der Liebe
eine Demut sie verspürt
und im Dienst an den Geringsten
sanft an seine Wunden rührt.

Waisen, Witwen, Kindern, Kranken,
die da einsam und allein,
sucht Theresia zu helfen,
allen, die nach Hilfe schrein,
öffnet ihnen Tor und Türen,
lässt sie in ihr Herz hinein.

Jesus, bleib als wahre Speise
bei uns, bis der Tag sich neigt,
wie den Jüngern du verheißen:
"Ich bin bei euch allezeit!"
Lass uns dich anbetend preisen,
bis du kommst in Herrlichkeit.

Benedictus - Antiphon
Wenn wir treu ausgeharrt haben, werden wir teilhaben an der ewigen Herrlichkeit im Himmel.

Oration
Allmächtiger, gütiger Gott, der Glaube an die Gegenwart deines Sohnes im Sakrament des Altares hat die selige Jungfrau Maria Theresia gedrängt, die Nöte der Menschen ihrer Zeit wahrzunehmen und ohne Unterschied allen beizustehen, die ihrer Hilfe bedurften. Erfülle auch uns mit dem Geist der Barmherzigkeit, damit wir dir in unseren notleidenden Brüdern und Schwestern dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

VESPER

Hymnus wie in den Laudes

Magnificat - Antiphon
Herr, du hast mir das Wollen gegeben, schenke mir auch das Vollbringen.

Oration wie in den Laudes.