Sel. Ulrika von Hegne
8. Mai
Ordensfrau, III. Orden
* 1882 Mittelbiberach, + Hegne 1913
Franziska wurde am 18. September 1882 als Tochter des Ulrich Nisch in Mittelbiberach geboren. Mit 22 Jahren trat sie ins Kloster Hegne ein, in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz. Sie erhielt bei der Einkleidung den Ordensnamen Ulrika. 1907 legte sie die Profess ab und arbeitete als Küchenschwester.
Neben der Arbeit widmete sie sich viele Stunden der Betrachtung und dem Gebet. 1912 erkrankte sie sehr schwer an Tuberkulose. Am 8. Mai 1913 starb sie im Ruf der Heiligkeit. Ihr Grab befindet sich in der Krypta des Klosters Hegne. Papst Johannes Paul II. sprach sie am 1. November 1987 in Rom selig.
Eröffnungsvers Gal 6,14
Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen,
durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt.
Tagesgebet
Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes,
du hast die selige Ulrika von Hegne dazu berufen,
deinem gekreuzigten Sohn nachzufolgen
und in Demut und grenzenloser Liebe
ihren täglichen Dienst zu tun.
Schenke uns auf ihre Fürsprache die Kraft,
die Widrigkeiten unseres Lebens
als Ergänzung des Leidens Christi zu tragen.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Lesung 1 Kor 1,26-31
Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt.
Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther. -
Brüder und Schwestern,
seht doch auf eure Berufung! -
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn,
nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme,
sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt,
um die Weisen zuschanden zu machen,
und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen.
Und das Niedrige in der Welt
und das Verachtete hat Gott erwählt,
das, was nichts ist,
um das, was etwas ist, zu vernichten,
damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott. -
Von ihm her seid ihr in Christus Jesus,
den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat,
zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. -
Wer sich also rühmen will,
der rühme sich des Herrn;
so heißt es schon in der Schrift.
Antwortpsalm Ps 23,1-6
R Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. - R
Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. †
~ Er lässt mich lagern auf grünen Auen *
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
~ Er stillt mein Verlangen; *
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. - (R)
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, *
ich fürchte kein Unheil;
~ denn du bist bei mir, *
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. - (R)
Du deckst mir den Tisch *
vor den Augen meiner Feinde.
~ Du salbst mein Haupt mit Öl, *
du füllst mir reichlich den Becher. - (R)
~ Lauter Güte und Huld *
werden mir folgen mein Leben lang,
~ und im Haus des Herrn *
darf ich wohnen für lange Zeit. - R
Ruf vor dem Evangelium Vers: Joh 15, 9b.5b
Halleluja, Halleluja.
So spricht der Herr: Bleibt in meiner Liebe!
Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe,
der bringt reiche Frucht.
Halleluja.
Evangelium Joh 13,1-2a.3-5.12-15.17
Er erwies ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.
✠ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. -
Es war vor dem Paschafest der Juden.
Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war,
um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen.
Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte,
erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung. -
Es fand ein Mahl statt.
Jesus, der wusste,
dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte
und dass er von Gott gekommen war
und zu Gott zurückkehrte,
stand vom Mahl auf,
legte sein Gewand ab
und umgürtete sich mit einem Leinentuch.
Dann goss er Wasser in eine Schüssel
und begann, seinen Jüngern die Füße zu waschen
und mit dem Leinentuch abzutrocknen,
mit dem er umgürtet war. -
Als er ihnen die Füße gewaschen,
sein Gewand wieder angelegt
und Platz genommen hatte,
sagte er zu ihnen:
Begreift ihr, was ich an euch getan habe? -
Ihr sagt zu mir Meister und Herr,
und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es.
Wenn nun ich, der Herr und Meister,
euch die Füße gewaschen habe,
dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. -
Ich habe euch ein Beispiel gegeben,
damit auch ihr handelt, wie ich an euch gehandelt habe.
Fürbitten
V Gütiger Gott und Vater, im Leben der seligen Ulrika hast du dich in unseren Tagen als der wahre und lebendige Gott gezeigt. Dich bitten wir:
V/A Wir bitten dich, erhöre uns.
- Führe die Kirche durch das Dunkel der Zeit zum Licht der ewigen Vollendung.
- Schenke allen Christen aus dem Geheimnis des Kreuzes die Kraft zur Hingabe und Erneuerung.
- Gib uns die Kraft, unser Leben so zu gestalten, dass die Mitmenschen auf ein ewiges Leben hoffen können.
- Schenke unseren enttäuschten und niedergeschlagenen Mitmenschen die Kraft zu einem neuen Anfang.
- Rüttle die Herzen derer auf, die sich in Gleichgültigkeit und Unentschlossenheit deiner Gnade verschließen.
- Schaffe Gerechtigkeit und Frieden zwischen Völkern und Staaten und bewahre uns vor Krieg und Terror.
- Nimm unsere verstorbenen Angehörigen und Freunde aufin die ewige Gemeinschaft mit dir.
V Gott und Vater, du bist das Ziel unseres Lebens. Mit der seligen Ulrika setzen wir unsere Hoffnung zuversichtlich auf dich. Durch Jesus Christus, unseren Herrn.
A Amen.
Gabengebet
Herr unser Gott,
nimm die Gaben an, die wir zu deinem Altar bringen.
Befreie uns von der alten Anhänglichkeit an das Böse,
und lass das neue Leben der Gnade in uns wachsen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Präfation von den Heiligen oder von den Jungfrauen und Ordensleuten
Kommunionvers Joh 14,23
Wer mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden.
Wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen –
so spricht der Herr.
Schlussgebet
Ewiger Gott,
der Empfang des Leibes und Blutes Christi
lenke unseren Sinn von den vergänglichen Dingen
auf das, was bleibt.
Gib, dass wir nach dem Beispiel der seligen Ulrika
in aufrichtiger Liebe unsere Lebensaufgabe erfüllen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Schwester Ulrika
in ihrer Küche
im Kloster Hegne,
als Ausbildnerin
und Lebensbegleiterin
der jungen Frauen.
Photo um 1910 -
Zeitgeschichte!
Ulrika Nisch von Hegne
LESEHORE
Commune: Jungfrauen
Zweite Lesung
Aus einem Brief der seligen Ulrika an ihre Mitschwestern.
Kein Maß kennt die Liebe.
Wie ich mir denke und wie es immer Brauch war, wenn wieder eine fort ist, fragt man, wie wird es ihr gehen. Ihr werdet Euch interessieren, wie es mir geht. Mir geht es gut und ich bin glücklich, denn was will man mehr, wenn man so gut versorgt ist. Es ist, wie wenn ein Kind bei Vater und Mutter zu Hause ist und keinen Kummer und keine Sorgen hat. Man hat alles, was man will und man kann gut für sein Seelenheil sorgen. Beten kann ich jetzt auch und ich bete viel für Euch, was Ihr auch für mich tun sollt. Nicht nur einmal am Tage bete ich für Euch, sondern vielleicht zehnmal, manchmal noch öfter. Wenn es Euch also nicht gut geht, so hängt dies nicht von mir ab. Allerdings kann bloß der liebe Gott darüber verfügen, und er weiß, wie er es anwenden kann. Er weiß, wie er die Schwachen und die Starken zu behandeln hat. Den Schwachen gibt er Trost und Frieden und leitet alles zum Besten. Den Stärkeren schickt er manches Kreuz und Missgeschick in jeder Beziehung. So erweitert er die Herzen, und je mehr über einen kommt, desto mehr kommt man zur Erkenntnis. Man lernt die verschiedenen Kreuze und Widerwärtigkeiten tragen und den Wert derselben erkennen. Würden wir den Wert der Demütigungen und Leiden erkennen, so würde unser Herz so groß und weit, dass wir mit Gottes Gnade die Leiden der ganzen Welt tragen möchten. Es würde aufgehen vor Verlangen nach Kreuz und Leiden. Wir würden uns nicht mehr vor einer Verdemütigung scheuen, sondern mit heiligem Neid auf jene blicken, die dieser Gnaden mehr gewürdigt werden.
Darum sind wir auch oft so unruhig und zerstreut bei der Arbeit, weil unser Inneres nicht vom übernatürlichen Eifer belebt ist und man sich vor Missgeschick oder Demütigung fürchtet. Je reiner die Absicht, je freier man von Eigenliebe und Eigennutz ist, desto ruhiger und in Gott gesammelter arbeiten wir. Kommt dann ein Tadel oder eine Zurechtweisung, so kann sich die Natur wohl sträuben, aber die Gnade sagt: Nimm es an, du hast noch mehr verdient, und erhebe dich über das Irdische. Hat so die Gnade gesiegt, hängen von ihr wieder mehrere Gnaden ab. Sie geben den tiefsten Frieden, heilige Ruhe, und das Herz jubelt in seligem Glück. Man wird ganz ruhig und still in der Arbeit, gleichwie ein geräuschlos dahinfließendes Bächlein. Dadurch lernen wir uns kennen und den Umgang mit Gott schätzen und lieber üben. Wir nehmen unsere Zuflucht zum Herzen des Geliebten. Dort bitten wir und lernen die Tugenden üben. Besonders bedürfen wir alle der Demut und Großmut. Ohne diese Tugenden werden wir auch keine Liebe finden, was sich gewiss eine jede von uns wünscht. Wir würden alle gewiss bis ans Ende der Welt laufen, sie zu finden. Kein Maß kennt die Liebe, und wir wollen nur in der Liebe und für die Liebe alles leiden und arbeiten.
Liebe Mitschwestern, Ihr denkt sicher, dass Ihr alles, was ich Euch da predige, ja schon lange kennt und noch viel mehr. Aber ich habe es nicht unterlassen können, Euch einen Brief zu schreiben, weil ich weiß, dass alle einen heiligen Feuereifer haben, und wir wollen doch alle einander heiligen und unserem Bräutigam ähnlich machen. Wir sind doch alle ein Herz und eine Seele und lieben einander in Jesus Christus. In meiner Armseligkeit habe ich es nicht besser fertiggebracht. Ich hoffe, dass Ihr mir auch einige Zeilen zukommen lasst und meiner im Gebet nicht vergesset.
Es grüßt Euch alle Eure Euch liebende Schwester Ulrika.
Quellenangabe:
Aus dem Brief der seligen Ulrika an ihre Mitschwestern vom 17.12.1912, Archiv des Provinzhauses der Kreuzschwestern Hegne.
Responsorium
R Gott nahe zu sein ist mein Glück. Ich setze auf Gott, den Herrn, mein Vertrauen. Du leitest mich nach deinem Ratschluss. * Am Ende nimmst du mich auf in Herrlichkeit.
V Gott ist mein Anteil auf ewig. * Am Ende nimmst du mich auf in Herrlichkeit.
Oration
Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes, du hast die selige Ulrika von Hegne dazu berufen, deinem gekreuzigten Sohn nachzufolgen und in Demut und grenzenloser Liebe ihren täglichen Dienst zu tun.
Schenke uns auf ihre Fürsprache die Kraft, die Widrigkeiten unseres Lebens als Ergänzung des Leidens Christi zu tragen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Unser Ulrikaweg
- Leben ist mehr als die paar Jahre auf unserem Planeten
- Mensch sein ist mehr als ein funktionierender Körper
- Spiritualität ist mehr als ein Event
- Auf der Suche nach dem MEHR an Leben, Identität und Spiritualität braucht es Wege, Orte und Menschen
Der neue Ulrikaweg birgt diese Botschaft in Gestalt der seligen Schwester
Ulrika Nisch.
Ihr Leben stand in der Kraft der Beziehung zu Gott, zur Schöpfung,
zum Nächsten und zu sich selbst.
Dies bezeugt dieses MEHR und kann anderen zum Wegzeichen werden.
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